Herbstwanderung 2015 – Sibratsgfäll

Von Ernst Lipp, 1. Oktober 2015

Siebzehn wanderfreudige Essingerinnen und Essinger machten sich bei bestem Wanderwetter am letzten Septemberwochenende auf den Weg in den Bregenzerwald nach Sibratsgfäll.

Wem dieser idyllische Ort nicht bekannt ist, versuche ihn sich in einem Paralleltal von Balderschwang vorzustellen, allerdings auf österreichischem Boden und ohne Durchgangsverkehr. Seilbahnen und Sessellifte Fehlanzeige. Es gibt im Ort nur einen kleinen Schlepplift. Aber das nur zur Info für alle begeisterten Alpin-Skifahrer, die es ja in unserem Verein zahlreich geben soll.

Untergebracht waren wir im gemütlichen Hotel Hirschen gleich neben der Kirche, deren Glocken uns jeden Morgen pünktlich um sechs Uhr weckten, so dass wir auf jeden Fall gewaschen und gestriegelt zum opulenten Frühstück um acht Uhr da waren. Darüber hat sich unser Johannes besonders gefreut.

P1130111Am Samstag früh um kurz nach Neun waren wir alle abmarschbereit mit Rucksack, Stock und Wanderschuh auf nach Schönenbach, einem herrlich gelegenen Vorsäß am Fuße des Diedamskopfs. Unsere Laune war schon zu Beginn bestens, das war kein Wunder, DSC04258denn die Sonne lachte vom klaren Himmel auf die muntere Schar. Auf gemütlichen, „fast ebenen Wegen“ durch saftig grüne Wiesen und durch braune Moorlandschaften gelangten wir nach einem kurzen Waldstück zur Brücke über die Subersach (saubere Ache). Dort bewunderten wir alle den tosenden Wasserfall. Hier trennte sich die Gruppe. Ein Teil setzte den gemütlichen Weg fort, die anderen nahmen den steilen Anstieg über den Hengstig. Alle beeilten sich, um ja noch einen Sitzplatz im Gasthof Egender zu bekommen und die legendären Käsknöpfle zu kosten. Mit vollem Magen wählten wir danach den gemütlicheren Rückweg nach Sibratsgfäll.

 

Nach einer Matratzenhorchstunde oder einem schweißtreibenden Saunagang traf man sich wieder beim Abendessen. Als danach Hartmut zu seiner Hohner- Quetsche griff, gab es für uns Sangesfreudige kein halten mehr. Selbst die anderen Gäste klatschten Beifall, wobei dieser wahrscheinlich mehr der Tastenkunst von Hartmut galt als unseren Kehlentönen.

Am Sonntag war Kilbe im Ort (Kirchweihfest). Wir bewunderten vor unserer Wanderung auf der Georunde Rindberg die prächtigen Trachten der Wälderinnen und Wälder, die zur Kirche zogen.

DSC04301In dem Ortsteil Rindberg ereignete sich1999 eine Naturkatastrophe, deren Auswirkungen heute noch deutlich sichtbar sind und die immer noch im Gange ist. Ein ganzes Dorf geriet damals in Bewegung. Häuser wanderten bis zu 180 Meter Richtung Tal. Die meisten Gebäude wurden zerstört, wenige blieben erhalten, wie das Felbersche schiefe Haus (siehe Foto). Auch heute wandern die bestehenden Gebäude jährlich um 1 bis 2,5cm talwärts.

 

P1130305In der wieder aufgebauten Wildries Alpe konnten wir unseren Durst löschen und an Bildtafeln das damalige Ereignis bestaunen.

Zurück in Sibratsgfäll mischten wir uns unter die Kilbebesucher, tätigten letzte Einkäufe und machten uns dann auf den Nachhauseweg. Nach einem erfüllten Wanderwochenende trafen wir alle wieder gesund in Essingen ein.

Ein herzliches Dankeschön gilt unseren Organisatoren Gerda und Eugen Huber und Ingrid und Johannes Starzinsky.