Traditionelle SCE-Radtour führte ins Dillinger Land

Von Josef Leyendecker, 5. Juli 2024

So etwas hatte es in der über 20-jährigen Tradition der SCE Radtouren noch nicht gegeben: Die Tour musste wegen Unwetter zum zunächst geplanten Termin, Anfang Juni, um drei Wochen verlegt werden. Zum Glück konnten fast alle angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch am neuen Termin und das Hotel, das das zuhause für drei Nächte war, spielte auch mit. Ende Juni war die Wettervorhersage wohl auch nicht so prickelnd. Doch Dank Wetter- und Regenradar-App sind 17 Radlerinnen und Radler vier Tage etwa 280 km trocken unterwegs gewesen.

Am ersten Tag ging es von Essingen, teilweise entlang der Egau und auf einer alten Bahntrasse, nach Dillingen. Aufgrund von angesagten Gewittern wurde eine direkte Streckenführung gewählt und die geplanten Besichtigungen entfielen.

Der zweite Tag startete mit einer ausführlichen Stadt- und Schlossführung im historischen Dillingen. Die prachtvollen Bauten stammen größtenteils aus dem 17- und 18- Jahrhundert, als Dillingen das größte geistliche, katholische Zentrum nördlich der Alpen war. Außerdem beherbergte Dillingen in dieser Zeit und lange darüber hinaus eine bedeutende Universität. Prachtvolle Säle sind heute noch in ihrem vollen Glanz zu besichtigen. Im umfangreich sanierten Schloss ist heute eine Außenstelle des Münchener Finanzamt untergebracht und was findet man im Gebäude, neben drei Schlosskapellen, eine echte Folterkammer. Anschließend radelte die Gruppe nach Günzburg. Schnell war klar, dass ein Radeln auf den durch das Hochwasser mitgenommenen und nur provisorisch wieder hergerichteten, nicht asphaltierten, Radwegen direkt an der Donau nicht möglich war. Auch die Stechmücken waren direkt an der Donau noch lästiger als woanders. Es konnten jedoch mittels einer Radnavigations-App schnell geeignete Alternativrouten gefunden werden.

Die Weiten der Donaulandschaft mit ihren vielen Baggerseen lernte die Gruppe am dritten Tag bei einer Rundfahrt über Wertingen und Höchstädt kennen. Bedingt durch die vielen Regenfälle der letzten Tage waren viele Flächen in der Auenlandschaft noch wasserbedeckt. Abgeschlossen wurde der Tag mit dem Besuch einer Publik Viewing Veranstaltung anlässlich des Deutschland-Dänemark EM-Fußballspiels.

Die Streckenführung, vor allem am zweiten und dritten Reisetag, orientierte sich am 7-Kapellen Radweg. So konnten drei architektonisch außergewöhnliche Kapellen besucht werden. Sie luden zum Verweilen, Meditieren und Nachdenken ein. 

Auf der Rückfahrt nach Essingen war die Brenz am vierten und letzten Radtag der ständige Begleiter, wieder mit dem Regenradar in ständiger Beobachtung.

Unfallfrei und ohne eine einzige Panne kamen alle wieder nach Hause.